Der Wind am Bach trägt den Geruch vom ersten roten Flieder Der Abend schmückt verträumt, doch ahnungsvoll sich mit dem edlen Duft Zerrissen fällt das Sonnenlicht durch Trauben süßen Blätterwerks Und langsam sinkt die Sonne in die klamme Horizontengruft Blütenstaub zermalmter Knochen, der in Purpurkelchen ruht Schwelgt in der Erinnerung an den Geschmack von Menschenblut Denn diese Wurzeln schöpfen aus vergang'nen Schlachten ihre Kraft Auf diesen Feldern kosteten sie dereinst heißen Lebenssaft Blütenblätter taumeln von den Ästen auf die Halme nieder Und bedächtig nickt im harten Mondeslicht der durst'ge Flieder Wo der Tau wie Tränen glitzert, wo das Land sich selbst beweint Und alle Sterne stumm verglühen, bis der Mond alleine scheint Schon brechen von jenseits die Schatten Schemen durch Mauern von Dunst Schon rollt die Geburt eines Donners Schreiende Winde zerreißend ins Land.