Leise rieselt der Schnee Und soweit ich das seh' Sind nicht nur die Straßen, Sondern auch Terminplaner voll. Die Arbeiter in den Geschäften Kämpfen noch mit letzten Kräften Gegen Weihnachtshektik an. Glatteis, an den Ampeln hupen Wagen, Weil alle Stress und keine Zeit mehr haben, Und Adventszeit? Die ist längst Metapher Für nimmermüde Sonntagsschaffer. Die Tage werden kürzer, Aber wirklich Werden Tage länger. Vor unserer Tür die Sternensänger Die uns eisig kalt besingen, Und der Schnee der rieselt leise Und die Glöckchen, ja die klingen. Aber keiner hört mehr zu. Dafür haben wir keine Zeit Und auf die Ankunft von 'nem Kind Macht sich niemand mehr bereit. Und immer nachts da kommt 'ne Stimme, Die die Dunkelheit durchbricht Und die Stimme flüstert leise: "Mensch, fürchte dich doch nicht". Und wir – fürchten uns nicht. Wir stapeln die Geschenke Und wir denken Das ist das, Was uns am Ende Dieses Tages Wirklich glücklich macht. So denken wir Der Boxenturm Ist Resultat von Fleiß. Und, dass uns dieser Gabengraben Echt zusammenschweißt. Doch wir suchen alle mehr, Als nur gestapelten Konsum, Nur für diese Art Erfüllung Woll'n wir möglichst wenig tun. Und so ruh'n Wir eben nicht Und bringen volle Taschen heim, Und fallen munter weiter auf den Heiligenschein rein. Dabei sind es wir doch, die es zum Zeitig nahenden Heilig Abend Eilig haben Und freilich haben wir Reichlich Gaben Trotz eigentlicher Frage Was wir davon langfristig haben. Denn gibt es da nicht mehr? Und immer nachts da kommt 'ne Stimme, Die die Dunkelheit durchbricht Und die Stimme flüstert leise: "Mensch, fürchte dich doch nicht", Doch wir – fürchten das Nichts. Und am anderen Ende der Welt, In irgend 'nem anderen Land, Zündet jemand den Adventskranz Ohne Familie an. Und sitzt in Trümmern seiner Kindheit, Und die Sterne überm Kopf, Und auf der anderen Seite Spielt man mit 'nem roten Knopf. Und Polarkappen die schmelzen Und Raketen fliegen schnell Und selbst heute brennen Städte Wie unser Lichterkranz so hell. Und die Welt Ist aus den Fugen Und wir rennen ihr davon, Und verstecken uns're Angst Wie Geschenke im Karton. Und uns're Augen, ja die glitzern, Ist nur helle Reflexion, Es ist ein Hass entsprungen, Der verzwungen uns bedroht. Und diese Stille, oft besungen, Scheint doch längst Fiktion, Doch das, was wir seit Jahren suchen Haben wir im Grunde schon. Und immer nachts da kommt 'ne Stimme, Die die Dunkelheit durchbricht Und die Stimme flüstert leise: "Mensch, fürchte dich doch nicht." "Mensch, fürchte dich doch nicht."