TANNHÄUSER Nach Rom gelangt ich so zur heil'gen Stelle, Lag betend auf des Heiligtumes Schwelle; Der Tag brach an: da läuteten die Glocken, Hernieder tönten himmlische Gesänge; Da jauchzt' es auf in brünstigem Frohlocken, Denn Gnad' und Heil verhiessen sie der Menge Da sah ich ihn, durch den sich Gott verkündigt, Vor ihm all Volk im Staub sich niederliess; Und Tausenden er Gnade gab, entsündigt Er Tausende sich froh erheben liess. Da naht' auch ich; Das Haupt gebeugt zur Erde, Klagt' ich mich an mit jammernder Gebärde der bösen Lust, Die meine Sinn'empfanden, Des Sehnens, das kein Büssen noch gekühlt; Und um Erlösung aus den heissen Banden Rief ich ihn an, von wildem Schmerz durchwühlt. Und er, den so ich bat, hub an: "Hast du so böse Lust geteilt, Dich an der Hölle Glut entflammt, Hast du im Venusberg geweilt: So bist nun ewig du verdammt! Wie dieser Stab in meiner Hand Nie mehr sich schmückt mit frischem Grün, Kann aus der Hölle heissem Brand Erlösung nimmer dir erblühn!"