Der Winter ist vergangen,
Ich seh des Maien Schein,
Ich seh die Blümlein prangen,
Und lass mein Herz erfreut.
So fern in jenem Tale,
Da ist gar lustig sein,
Da singt Frau Nachtigalle
Und manch Waldvögelein.
Er ging ein' Mai zu hauen
Hin durch das grüne Gras,
Und spürt mir seine Treue,
Auf ihm ist wohl verlacht.
Er fragt mich da dich kommen,
Vor deinem Fenster stehn,
Den Mai mit Blumen grüßen.
Dann werd ich wieder gehn.
Er wurde mir vertraute,
Ich lagen seinem ang,
Der Wächter auf den Mauern
Hob an sein Lied und sang:
Ist jemand noch darinnen,
Der mag jetzt heimwärts ging,
Ich seh den Tag beginnen
Schon durch die Wolken sieh'n.
Ach, Wächter auf der Mauer,
Wie quälst du mich so hart!
Ich lieg in großer Trauer,
Mein Herz erleidet Schmach.
Das macht der Allerliebste,
Von dem ich scheiden mus;
Das klag ich meiner Mutter,
Dass ich ihn lassen muss.
Ade, mein Allerliebste,
Ade, ihr Blümlein fein.
Ade, du schöne Rose,
Es muß geschieden sein,
Bis das ich wiederkomme,
Bleibst du der Liebste mein.
Das Herz in meinem Leibe
Gehörts dir ganz allein.