Wenn er des abends durchs Gebirge wandelt Und segnet Alm und Au mit güt'ger Hand Dann jubeln alle Kühe rings nur ihm zu Dem stärksten Mann vom starken Bayernland! Er blickt so menschlich, hat so sanfte Augen Vor ihm verbeugt sich flüsternd die Natur Selbst wilde Tiere winseln nach Gesetzen Wenn sie den Menschen seh'n mit Abitur! Von außen streng, doch innerlich empfindsam Tät er wohl keiner Fliege was zuleid' Als er ein Schießgewehr berührte, wäre Ihm fast die Hand verdorret seinerzeit! Er ist und bleibt moralisch unantastbar In sowas kennt er keinen Kompromiss! In Staatsaffären war er nie verwickelt Und auch sein Onkel heißt nicht Alois! Er hat noch nie das Parlament belogen Wär' je ein diesbezügliche Verdacht Auf ihn gefallen, hätte er freiwillig Mit der Politkarriere Schluss gemacht! Er ist der schärfste Gegner der Konzerne Und Unternehmer hasst er wie die Pest Er würde sich persönlich nie bereichern Was ihn so dünn und hungrig ausseh'n lässt! Das bisschen Geld für seine alten Tage Hat er verdient mit Geisteswissenschaft So lernte er ein Stück des Abgrunds kennen Der zwischen Kapital und Arbeit klafft! Nun flucht er auf den Imperialismus Kämpft für den Frieden, wo er irgend kann Es heißt, dass Rüstungslobbyisten zittern Wenn sie ihn seh'n - er greift sie tätlich an! Nur den Entrechteten gilt seine Liebe Er streitet für des kleinen Mannes Glück Ein wahrer Freund der Arbeiterbewegung In dieser Hinsicht gleicht er Friedrich Flick! Genau wie er will er den Sozialismus Den denkt er sich natürlich national! Sozialistisch denkt er sich das Ganze Doch and'rerseits natürlich National! Und wenn er abends durchs Gebirge wandelt Kömmt einen bängliche Besorgnis an Dass dieses edlen Mannes Steiler aufstieg Durch's nied're Volk verhindert werden kann!