Sie heißt Jasmin und aus der Kleinstadt wollte sie schon immer flieh'n Darum packt sie ihre Kinder ein, um nach Berlin zu zieh'n Sie träumt schon seit sie klein ist von der Stadt, die niemals schläft Wo es sich noch lohnt zu träumen, dort, wo jeder was erlebt ♪ Die kleine Kellerwohnung reicht auch für den Anfang aus Nach einem halben Jahr merkt sie, die Miete frisst sie auf Zwei Kinder ohne Kitaplatz ernähr'n sich nur von Ketchup Weil der Job im Supermarkt mal wieder nicht mehr hergab Champagnerkorken knall'n in den Clubs der Stadt In den Hinterzimmern schneit es jede Nacht, das ganze Jahr Und wenn ein Reicher seinen Altbau frisch saniert bezieht Singen zwanzig neue Bettler auf den Straßen dieses Lied Ich brauch' vierundzwanzig Euro und vielleicht noch neunzig Cent Für die Miete, für die Kinder, für das Loch im letzten Hemd Gib mir Kupfer, gib mir Scheine oder einfach was zu essen Mitleid bringt mir gar nichts, haltet eure Fressen ♪ Alleine mit den Kindern, alleine mit den Sorgen Alleine mit den Schulden und mit der Angst vor morgen Das Jugendamt stellt plötzlich regelmäßig blöde Fragen Weil die beiden Kinder abgeranzte Fetzen tragen Jasmin fragt ihren Chef im Supermarkt nach etwas Geld Er sagt, sie könne froh sein, wenn sie ihren Job behält Und weil sie wie so viele and're keine Lösung sieht Steht Jasmin nun auf der Straße und singt für euch dieses Lied Ich brauch' vierundzwanzig Euro und vielleicht noch neunzig Cent Für die Miete, für die Kinder, für das Loch im letzten Hemd Gib mir Kupfer, gib mir Scheine oder einfach was zu essen Mitleid bringt mir gar nichts, haltet eure Fressen ♪ Kupfermünzen, Edelsteine Pfandflaschen oder kleine Scheine Fahrkarten und Leergutbons, irgendetwas wie 'ne Chance Einfach gar nichts in dieser scheiß Welt ist noch umsonst Ich brauch' vierundzwanzig Euro und vielleicht noch neunzig Cent Für die Miete, für die Kinder, für das Loch im letzten Hemd Gib mir Kupfer, gib mir Scheine oder einfach was zu essen Mitleid bringt mir gar nichts, haltet eure Fressen Was nützen vierundzwanzig Euro und vielleicht noch neunzig Cent Fairness, Würde, Perspektive wären wirklich ein Geschenk Doch die Schere klafft entzwei, profitieren tun die Reichen Nicht mal Geld für kleinste Wünsche, Reichtum dank sozialer Leichen