Es trug sich einst am Bahnsteig zu Im dichten Gedränge zu Jahresanfang Ein junger Poet verschwand im Abteil Dann setzte sich die Dampflok in Gang Ein Schnauben und Ächzen drang durch die Nacht Im Wagen saß unser Dichter entspannt Studierte die Bücher und schrieb ab und an So fuhr er alleine im Zug durch das Land Kein Mensch weit und breit in der Bahn Ein Schaudern ergriff den Poeten alsbald Fuhr dieser Zug nur für ihn ganz allein? Im Philosophieren ward ihm bitterkalt Der Nachtexpress nach nirgendwo Fuhr nur für einen Fahrgast allein Der Nachtexpress nach nirgendwo Muss wahrlich ein Geysterzug sein Er dachte an früher, an alles was war Wie draußen der Wald zog sein Leben vorbei Es gab keinen Führer, die Lok fuhr von selbst Der blasse Poet sah dies zweifelsfrei Die Landschaft ward karger, neblig und grau Durch schaurige Länder der Geysterzug fuhr Der arme Dichter sah fassungslos aus Die Dampflok, sie fuhr für ihn heute nur Schreiend um Hilfe noch bremste er Not Doch klemmte der Hebel, der Zug zog voran Den Schrei des Poeten schluckte der Lärm Er fragte sich, kommt dieser Zug jemals an? Plötzlich ein Ruckeln, ein Tunnel in Sicht Der Wagen, er sauste schneller und schneller So raste die Dampflok durch drückendes Schwarz Am Tunnelende ward es schließlich heller Ein Frühlingstag friedlich den Fahrgast begrüßt Seltsam befreit fühlt dieser sich jetzt Erstaunt blickt der Dichter im Zug hin und her Ist dieser, oh Wunder, doch nun voll besetzt Der Nachtexpress nach nirgendwo Fährt uns allein, doch nur zum Schein Hält auf der andren Seite irgendwo Doch sind wir darin niemals allein!