Ein dunkler Straßenzug bei Nacht Nur eine fahle Laterne scheint Berlin um 1810 Ein alter Greis um Hilfe weint Es droht der Michel mit dem Messer Und zwingt ihn, all sein Geld zu geben Er will den Reichtum seiner Opfer Und von manchen auch das Leben Michel, Michel, spielst du nur Oder wird das Spiel zu Ernst heut' Nacht? Michel, Michel mit dem Messer Hast du uns etwas mitgebracht? Und packt im Rausch ihn diese Gier Will Michel wieder Gräuel sehen Erwürgt mit bloßen Händen die Die ihm entgegenstehen Er wird zum Schläger oft im Suff Verliert beim Raubzug die Moral Für etwas Gold lässt er sie bluten Beglückt sich an der Opfer Qual Doch eigentlich ist dieser Michel Ganz harmlos und ein Kind im Geist So lieb wirkt manchmal dieser Hüne Er ward als kleiner Bub verwaist Wirkt er auch leicht zurückgeblieben Man mag ihn gerne in Berlin Dereinst um 1810 So wird ihm mancher Mord verziehen