Höre mit Sinn, was ich dir sage! Seit er von dir geschieden, Zur Schlacht nicht mehr schickte uns Wotan: Irr' und rathlos ritten wir ängstlich zu Heer; Walhalls muthige Helden mied Walvater. Einsam zu Roß, ohne Ruh' noch Rast, Durch streift' er als Wand'rer die Welt. Jüngst kehrte er heim; In der Hand hielt er seines Speeres Splitter, Die hatte ein Held ihm geschlagen. Mit stummem Wink Walhalls Edle wies er zum Forst, Die Weltesche zu fällen. Des Stammes Scheite hieß er sie schichten Zu ragendem Hauf rings um der Seligen Saal. Der Götter Rath ließ er berufen; Den Hochsitz nahm heilig er ein. Ihm zu Seiten hieß er die bangen sich setzen, In Ring und Reih' die Hall' erfüllen die Helden. So sitzt er, sagt kein Wort, Auf hehrem Sitze stumm und ernst; Des Speeres Splitter fest in der Faust; Holdas Äpfel rührt er nicht an. Staunen und Bangen binden starr die Götter. Seine Raben beide, sandt' er auf Reise: Kehrten die einst mit guter Kunde zurück, Dann noch einmal zum letzten Mal! Lächelte ewig der Gott. Seine Knie umwindend, liegen wir Walküren; Blind bleibt er den flehenden Blicken: Uns alle verzehrt Zagen und endlose Angst. An seine Brust preßt' ich mich weinend; Da brach sich sein Blick; Er gedachte, Brünnhilde, dein! Tief seufzt' er auf, schloß das Auge, Und wie im Traume raunt' er das Wort: Des tiefen Rheines Töchtern Gäbe den Ring sie wieder zurück, Von des Fluches Last Erlös't wär Gott und Welt! Da sann ich nach: von seiner Seite Durch stumme Reihen stahl ich mich fort; In heimlicher Hast bestieg ich mein Roß, Und ritt im Sturme zu dir. Dich, o Schwester, beschwör' ich nun: Was du vermag'st, vollend es dein Muth; Ende der Ewigen Qual!