Ich sah Sonnen über Seen steigen Und hört Himmel andächtig, rötlich schweigen Schleppte meine Lasten auf steinge Berge Und fand im moos'gen Grund die Wurzeln meiner Werke Ich folgte trägen Bären auf ihren Pfaden Spürte meine Stimme ob manch' Pracht versagen Wusch mich rein von altem Gram unverwunden In kalten Morgenseen unter der wärmend Sonne funkeln Ich tanzte zum Klang der Götterdämmerung Riss auf im Rausch die Tore der Festung Ich ließ tragen von stürmischen Sommerbrisen Klagende Hymnen über tote Wiesen Ich wartete auf Wolken bronzen schimmernd Erinnerungen in Wunden, Rissen flimmernd Verbrachte ewige Nächte auf fremden Veranden Die einst fremde Seelen auf ewig verbanden Erinnerungen die einen Geist auf ewig prägten Die ein scheinbares Ziel gaben auf seinen Wegen In ihrem Licht schien der Morgen so klar Und das Ende so rein, so wahr Die Herbstblätter fielen sanft Auf das einsam, öde Land Hatte diesen tristen Pfad doch selbst erwählt Und war immerzu von einem grimmen Willen beseelt Doch jetzt wo ich schon über tausend' knoch'ge Wurzeln fiel Und fror in tausend Stürmen mächtig Kräftespiel Scheint mein Zweck plötzlich in tiefstem Nebel verborgen Und beherzter Schritt durch quälenden Zweifel verloren Warum hatte ich einst diesen Pfad betreten Folgte ich nicht nur düsteren Schatten die sich am Waldesrande regten Ist es Zeit endlich umzukehren Und dem Herz das selbstgewählte Nichts zu verwehren Ich spüre einst stolze Festungen wanken Einen Krieger nur noch unsicher durch Herbstwälder schwanken Von unbekannten Wegen tönt ein fernes Rufen Ich fühl die Wälder nach neuen Antworten suchen Soll ich diesen Pfad ins Nichts verlassen Oder weiter ins einsam Unbekannte hasten Soll ich das geschaff'ne Selbst hinterfragen Oder weiterhin dem allzu Menschlichen entsagen Jetzt wo alte Festen in Ruinen liegen Und zarte Blüten knospend über verdorrte Äste siegen Fühl ich einst geschriebenes Schicksal zerbröckeln in meinen Händen Wohin, wohin, zu welchen Häfen soll ich mich noch wenden? Nagende Ungewissheit mein treuer Begleiter Hetzt mich durch meine Wälder immer tiefer, immer weiter Dabei wollte ich doch immer nur hier verweilen Einsam und allein vom letzten Schmerz heilen