Schweigen kehrt ein, das Licht trinkt die Nacht Betrunken von Träumen, der Bursche erwacht Die Sonne verhangen, niemand ist dort Ganz still ist der Raum, der Jemand ist fort Doch hört er die Worte: "Verlasse das Gut Schwarze Wolken nahen, nimm all deinen Mut Stille wird herrschen, nimm deine Schar Treib ein dein Vieh, denn der Schatten ist nah!" Ein tiefes Tal in den Bergen allein Das Tor ist dein Schutz, doch lass niemanden ein Egal wer klopft, auch beim dritten Mal nicht Der Tod ist schlau, wechselt sein Gesicht Der Bursche versprach es und hält sein Wort Vertraut diesem Traum, bringt die Seinen fort Lässt alles zurück und gibt den Hof auf Er treibt seine Schafe in die Berge hinauf Das Tor ist stark, sie sind sicher im Tal Nach einem Mond klopft's zum ersten Mal Einlass erbittet ein alter Mann Hat schlimmes erlebt, man sieht es ihm an Das Tor bleibt verschlossen und der Bursche hart Beim zweiten Mal klopft ein Mädchen so zart Doch nicht mal sie lässt der Bursche herein So kann der Tod nicht zu Gast bei ihm sein Das Warten wird lang, viele Monde vergehn Zum dritten Mal hat man keinen gesehn Missmut und Zweifel breiten sich aus Der Schatten scheint fort, sie wollen nach Haus Nur ein kleiner Blick durch den schmalen Spalt Vielleicht können wir ja nach Hause schon bald So späht der Bursche dann doch durch das Tor Still ist's im Tal, niemand steht davor Der Bursche schließt das Tor voller Glück Er ist sich nun sicher, sie können zurück Doch Schatten gehen, schwarze Wolken ziehn Der Gast ist da und sie können nicht fliehn Die Nase zu hoch, den Blick voller Stolz Leise, kleine Pfoten schlüpfen so durch das Holz Zu sanft war das Klopfen, zu nichtig ihr Schatten Er hat's übersehn, vor dem Tor waren Ratten